1940 wurde er in Bern geboren und besuchte dort die Schulen. Obschon es schon in der engeren Familie genügend Gelegenheit gab, sich mit künstlerischem Schaffen auseinanderzusetzen, (z. B. Kunstmaler Oswald Saxer, Onkel), erfolgte eine Art Initialzündung durch den Zeichenlehrer an der Mittelschule (Paul Wyss-Trachsel), welcher vor allem die schlummernde zeichnerische Begabung erkannte und nachhaltig förderte.

In der Folge verlegte sich der Schwerpunkt bildnerischen Schaffens vorübergehend mehr auf die Farbfotografie, meist in Form von Reportagen zu Reisen und Abenteuern (Expeditionen). Daneben wurde aber auch das übrige bildnerische Schaffen nicht vernachlässigt. Durch die Spezialisierung in Orthopädischer Chirurgie entwickelte sich vorab das detaillierte Studium von Röntgenbildern als Abbild organischer Strukturen sozusagen zum Pflichtfach. Zudem setzten die operativen Eingriffe am Bewegungsapparat nicht nur dreidimensionales Vorstellungsvermögen, sondern auch vertiefte Einsicht in die Zusammenhänge zwischen Form und Funktion, grundlegendes Prinzip der Biomechanik, voraus. So kam es, dass während vielen Jahren z. B. grössere chirurgische Eingriffe routinemässig als Planskizzen vorbereitet und sozusagen auf Kalkpapier ausprobiert wurden.

Kein Wunder also, dass sich im Laufe der Jahre das Bedürfnis nach Synthese bemerkbar zu machen begann. Es ging dabei vor allem um die Frage, wie man zufällig oder bewusst Gesehenes bildnerisch weiterverarbeiten kann. Wie man sodann das Produkt dieses Schaffens einem Dritten vorstellen kann, welcher sich seinerseits durch die Betrachtung eines Bilder anregen lässt. Erstaunlicherweise hat sich dabei immer mehr das Erlebnis der Farbe in den Vordergrund geschoben, was sich besonders an den Bildern in Acryl und Mischtechnik deutlich ablesen lässt. ist es nicht so, dass die Körperlichkeit eines Sujets sich relativ leicht an Formen und Strukturen festmachen lässt, dass man aber erst über die Farbe in die tieferen Gründe, fast möchte man sagen das Seelische, vorzudringen vermag?

Wie bereits im Titel angesprochen hat die künstlerische Arbeit von Ulrich Saxer viel mit Umsetzung und Vermittlung zu tun. oder eben damit, wie man vom Schauen zum Sehen und zum Erleben zu kommen vermag. Ein wahrhaft faszinierender und trotz allen Mühen auch lohnender Weg.

Ulrich Saxer ist Orthopädischer Chirurg mit Praxis in Zürich und Baden. Atelier in Oberwil - Lieli.